Im Zuge der Entwicklung digitaler Ressourcen etablieren sich gleichermaßen neue Begrifflichkeiten. Im Bereich der visuellen Gestaltung sowie der Interaktion zwischen Nutzer:innen und Produkten fallen die Worte UX und UI Design. Wie allerdings auch bei anderen Begrifflichkeiten im Marketing werden diese gerne unwissentlich synonym verwendet. Warum das jedoch falsch ist und was die signifikanten Unterschiede beider Begriffe sind, soll in diesem Artikel erörtert werden.
UX Design ist die Grundlage für UI Design
Obwohl beide Begriffe in gemeinsamer Abhängigkeit stehen, stellt das UX Design zunächst die Basis dar. UX Design steht für User Experience Design und beschreibt das Empfinden der Nutzer:innen vor, während und nach der Interkation mit einem bestimmten Produkt, einer Dienstleistung oder einem Unternehmen. Hierbei steht die Erfahrung der Nutzer:innen im Fokus und wird vor allem durch die Menge erlebter Gefühle gemessen.
Primär werden hierbei positive Gefühle forciert, welche sich auf die direkte Interaktion zwischen Nutzer:innen und z.B. einem bestimmten Produkt beziehen. Damit UX Design erfolgreich ist, muss sich also in die potentiellen Nutzer:innen hineinversetzt werden, damit die Erwartungen, Anforderungen und Wünsche an die Interaktion bestmöglich umgesetzt werden können. Doch Empathie alleine ist hierfür kein zielführender Maßstab.
Psychologische Theorien für ein effizientes UX Design
Für die Konzeption eines effizienten UX Designs werden meist (wirtschafts-)psychologische Theorien herangezogen und bilden einen komplexen Arbeitsprozess ab. Zu Beginn muss die Zielgruppe umfangreich ermittelt werden, sodass Zielgruppenanalysen eine Basis bilden. Hieran anknüpfend wird das eigentliche UX Design gestellt, sodass mit Hilfe der Analyseergebnisse die Interaktion gestaltet werden kann. Benutzerfreundlichkeit sowie ein niedrigschwelliger Zugang seitens der Nutzer:innen stehen hierbei im Fokus der Gestaltung.
Im Anschluss sind Testphasen mit echten Nutzer:innen zu gestalten, damit blinde Flecken und potentielle Unzufriedenheiten ausfindig gemacht werden können. An diesem Punkt treffen somit Theorie und Praxis aufeinander und bilden den ganzheitlichen Prozess des UX Designs ab.
UI Design stellt die Schnittstelle zur digitalen Anwendung dar
Betrachten wir nun auf der anderen Seite das UI Design, welches in einer gewissen Scharnierfunktion zum UX Design steht. Interface wird zu Deutsch mit Schnittstelle übersetzt, sodass durch den Begriff UI Design der Austausch zwischen Nutzer:innen und der Schnittstelle eines Systems beschrieben wird. Bei dem System handelt es sich zumeist um eine digitale Anwendung in Form von Software, einer Website oder Applikation.
Ein/e UI Designer:in ist also vor allem dafür zuständig, die grafische Oberfläche zu gestalten. Hierunter sind z.B. Navigation, Buttons, Multimedia-Arrangements, Layout, Typographie sowie die farbliche Gestaltung zu verstehen. Es handelt sich hierbei wesentlich um Ästhetik, sodass die eingesetzten Elemente auf ansprechende Art und Weise im Einklang miteinander aufbereitet werden sollen.
Zudem ist es in der heutigen Zeit unabdinglich geworden, für ein responsives Design zu sorgen. Unter einem Responsive Design verstehen wir die Nutzbarkeit auf allen verfügbaren Endgeräten. Das bedeutet also, dass die Nutzer:innen ein ansprechendes User Interface sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Laptop oder Tablet erwarten.
Ihre Zielgruppe muss immer im Fokus stehen
Alle Überlegungen und Umsetzungen geschehen hierbei unter Zuwendung der adressierten Zielgruppe. An diesem Punkt können wir nun wieder den Bogen zum UX Design schlagen. Ohne die Berücksichtigung von Nutzererfahrungen kann kein optimales User Interface Design erfolgen. Denn woher wissen wir überhaupt, was unsere Zielgruppe benötigt?
Schnell landen wir beim Folgen dieses Gedankenganges bei einer weiteren Fragestellung: Was möchten wir eigentlich mit unserem Produkt, Dienstleistung oder Unternehmen bei den Nutzer:innen für ein Gefühl erzeugen? Spätestens bei diesem Aspekt knüpfen wir wieder beim UX Design an und erkennen die Notwendigkeit sowie das Zusammenspiel beider Disziplinen.
UX + UI = Optimales Nutzererlebnis
Das UX Design leistet alle Vorarbeiten, Überlegungen und Theorien, welche zu einem möglichst positiven Erlebnis seitens der Nutzer:innen führen. Beziehen wir uns nun vor allem auf digitale Ressourcen wie beispielsweise eine Website. Damit die Ansätze des UX Designs erfolgreich überführt werden können, bedarf es im Anschluss eine optimale Umsetzung der Systemoberfläche und damit einhergehend die Expertise einer UI Designerin bzw. eines UI Designers.
Ebenso ist für die Testphasen mit echten Nutzer:innen sowie die anschließenden Überarbeitungen ein enger Austausch zwischen UX- und UI Designer:innen notwendig. Es handelt sich daher um einen ganzheitlichen Prozess ausgehend von der adressierten Zielgruppe. Bei der Gestaltung einer ansprechenden Website sind beide Disziplinen stets zu beachten.
Überlegungen zum UX Design sollten von den individuellen Ansprüchen Ihres Unternehmens sowie der daraus resultierenden Zielgruppe abgeleitet werden. Ferner sollten aus diesen Überlegungen Szenarien generiert werden, welche zu einer positiven Erfahrung seitens der Nutzer:innen führen. Die anschließende Überführung in ein einheitliches User Interface Design runden die ansprechende Gestaltung Ihrer Website ab und führen zu einer optimalen User Experience.